Nun also auch die "Märkische Allgemeine Zeitung", und immerhin ist sie pünktlich: Unter dem Titel "Astronaut im Taschenformat" feiert unsere Tageszeitung in der märkischen Provinz den 50. Geburtstag von "Perry Rhodan" ab, genau am 50. Jahrestag des Erscheinens von "Unternehmen Stardust". So weit, so gut. Mehr als der Abdruck eines entsprechenden dpa-Textes war dann aber doch nicht drin, der sich zudem noch unter der Rubrik "Aus aller Welt" findet. Das ist in der MAZ traditionell der Ort, an dem es Berichte über Hollywood-Stars und -Sternchen, Kurioses und Skurriles oder Nachrichten, die in keines der sonstigen Schemata passen, gibt.
Aus diesen Gründen darf man in dem bewussten Artikel nun auch keinen gut recherchierten oder sachlich fundierten Bericht über die Serie erwarten. Statt dessen finden sich Zitate wie "Die Serie ist so deutsch wie Kuckucksuhren und Sauerkraut...", "... Perry Rhodan, Amerikaner, Typ Harrison Ford..." oder "Die Geschichten sind geprägt vom Zeitgeist: Früher waren es Kalter Krieg und Hippie-Ära, später Terrorismus und Klimawandel..." Immerhin: Im Kontext klingt das nicht böswillig, sondern wie üblich, wenn in der Tagespresse von "Kultur"-Redakteuren über SF berichtet wird: Milde und herablassend über solche Spinnereien lächelnd. Ehrlich gesagt bin ich aber trotzdem recht angenehm überrascht: Ich habe nicht erwartet, dass die MAZ sich überhaupt mit dem Thema beschäftigt, und wenn doch, dann glaube ich, wären es eher die üblichen Plattitüden über "Ersatz-Hitler", "faschistoide Tendenzen" oder wie eben kürzlich in der ZEIT "fehlerhaftes mutiertes Kulturgut" geworden... Aber mit diesem Artikel kann ich leben (das sich jemand in der MAZ intensiv mit dem Thema beschäftigen würde, wäre wohl wirklich zu viel verlangt gewesen.)
PS: Ich würde gerne auf den Artikel verlinken, aber leider bringt euch das nicht - die MAZ will für ihre Online-Artikel auch Geld haben...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen