Dienstag, 28. April 2015

Halbstarker beim Arzt

Seit ein paar Tagen schon habe ich mich ein wenig über meinen Kater Tigger gewundert. Er war extrem schmusebedürftig, wollte nicht mehr recht raus in den Garten, und wenn ich von der Arbeit kam, tauchte er nicht so schnell auf wie sonst. Als er dann auf einmal auch noch zu humpeln anfing, beschloss ich, mit dem Kerlchen doch mal zum Tierarzt zu gehen.

Ich gehe selber nicht gern zum Arzt, und ich kapier wenigstens noch, was da abgeht. So ein kleines Katertier versteht nun gar nicht, wenn ich ihm erkläre, dass es nur zu seinem Besten ist. Also habe ich ihn mit viel gutem Zureden und Leckerlis in den Katzenkorb gelockt, ihn darin ins Auto getragen und bin zum Arzt gefahren. Für uns beide war es eine Premiere, und im Prinzip wurden wir beide überrascht - ich angenehm, und Tigger wohl weniger.

Sonntag, 26. April 2015

Neues aus dem Kaufland

Eine der lustigsten Reaktionen auf einen Post hatte ich schon vor einigen Monaten. Es handelte sich um diesen Post hier, und die Reaktion darauf kam tatsächlich vom Kaufland Kundendienst Center. Ich finde das bemerkenswert, dass der Warenhaus-Riese sogar auf solche Posts in Blogs antwortet. Nun ja, Marktforschung wird offenbar sehr groß geschrieben.

Dass man meine durchaus scherzhaft gemeinte Äußerung so ernst nahm, lässt mich nun allerdings grübeln, ob ich erneut über meine Erlebnisse dort berichten soll. Aber andererseits: Offenbar haben die Leute da auch Humor, also was soll's? Hier also das neueste aus meinem Kaufland:

Dienstag, 21. April 2015

Musik, die mich umhaut (6) - "Capricorn One" von Jerry Goldsmith

Jerry Goldsmith.
Die Welt ist schon manchmal ungerecht. Für die Fachwelt gehört der 2004 verstorbene Jerry Goldsmith zweifellos zu den größten, besten und innovativsten Filmkomponisten aller Zeiten. Er studierte selbst unter einem der besten des Faches, Miklós Rózsa, später war er Arbeitgeber vieler anderer bekannter Komponisten (von Alexander Courage, der das Star Trek-Thema schrieb, ließ er regelmäßig die Partituren seiner Werke ausarbeiten, und ein sehr junger John Williams spielte Piano in Orchestern, die Goldsmith dirigierte).

Aber Anerkennung wird in der Filmwelt in allererster Linie in Preisen gezollt, und wo sich John Williams - sicherlich nicht unverdient - zum Beispiel fünf Oscars auf den Kaminsims stellen kann, bei sagenhaften 49 Nominierungen, da schaffte sein einstiger Lehrer und Arbeitgeber "nur" 18 Nominierungen, und lediglich einmal durfte er den Goldjungen mit nach Hause nehmen, 1976 für "The Omen".

An zu wenig Fleiß kann es nicht gelegen haben. In der "imdb" hat Jerry Goldsmith 250 Einträge als Komponist (noch ein Vergleich zu John Williams: Bei dem stehen 149 Titel auf der Liste). Und vielseitig war er wie kaum ein zweiter. Neben dem schon erwähnten "Omen" komponierte Goldsmith Scores für so unterschiedliche Filme wie "Star Trek - The Motion Picture", "Kanonenboote am Yangtse-Kiang", "Gremlins", "Basic Instinct", "Planet der Affen" (den er übrigens mit einer Affenmaske dirigierte, um die richtige Stimmung zu erzeugen), "Papillon", "L.A. Confidential", "Mulan"... und nur selten wiederholte er sich, so wie es mir gelegentlich bei James Horner oder eben auch Williams vorkommt.

Diese Vielseitigkeit wurde von seinen Kollegen, die oft auch seine Freunde waren, uneingeschränkt anerkannt. John Williams sagte über ihn: "Seine chamäleonartige Wandlungsfähigkeit war eine Voraussetzung für Langlebigkeit und Erfolg in Hollywood." Und ein anderer großer Kollege, Henry Mancini, beschrieb Goldsmith' Flexibilität so: "Ehrlich gesagt, macht er uns eine Heideangst."

Ich verbinde mit Jerry Goldsmith und seiner Musik zahllose großartige Filmmomente. Ein Stück, das mich immer noch gnadenlos mitreißt, stammt aus seinem Score für den 1978 herausgekommenen "Capricorn One". Das mag durchaus auch am Film liegen, der mir gleichfalls sehr gut gefällt (und nein: Ich halte nichts von der Aussage und denke auch nicht, dass er ein versteckter Hinweis auf eine gefälschte Mondlandung ist. Es ist nur ein Film). Aber ich stehe nunmal auf bombastische Scores, solange sie nicht in Kitsch abzugleiten drohen - und da ist dieses Musikstück ein grandioses Beispiel, wie es richtig gemacht wird.


Montag, 20. April 2015

Mein Leben als Hund

Als ich gestern die Eröffnungsfeier an einem der fünf aktuellen BUGA-Standorte mitmachte, wurde ich auf einmal an ein Erlebnis erinnert, das ich vor mehr als 20 Jahren hatte. Es geschah, als ich das Maskottchen der BUGA heranmarschieren sah, einen hübschen blauen Fisch namens "Wilma Wels". Derartige Maskottchen gehören zu solchen Veranstaltungen einfach dazu, und die wenigsten haben mit dem armen Kerl - oder der armen Frau - darunter Mitleid. Ich schon: Seinerzeit war ich auch einmal Maskottchen.

Sonntag, 19. April 2015

Die Gartenschau gleich um die Ecke

Bunte Farbenspiele. (© Erik Nagel)
An diesem Wochenende eröffnete die Bundesgartenschau 2015. Es ist die erste, die sich über fünf Austragungsorte in zwei Bundesländern erstreckt. Einer dieser Orte ist Premnitz. Und auch wenn ich da nicht mehr direkt, sondern im Nachbarort wohne, bin ich dem Städtchen immer noch sehr eng verbunden. So bin ich heute sehr gerne dorthin gegangen, ganz einfach um auch zu sehen, wie die Stellen, die ich schon viele Jahre kenne, für diese Gartenschau verschönert und umgestaltet worden.

Dienstag, 14. April 2015

Erinnerung an die Perle im Indischen Ozean

Die Pfahlfischer von Koggala. (© Erik Nagel)
Ein schöner Urlaub kann auch eine Last sein. So wie der, den ich im vergangenen Jahr machte. Es war der erste, den ich seit mehreren Jahren hatte, und ich hatte das Glück, auch weiter weg reisen zu können. Warum ich mich letztlich für Sri Lanka, die Perle im Indischen Ozean, entschied, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Es war im Prinzip eine Mischung aus Neugier, der Sehnsucht nach Exotik und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Letztlich wurde ich in keinster Weise enttäuscht.

Montag, 13. April 2015

Ich mein' ja nur...

Ich habe mich hier die letzten Monate recht rar gemacht. Einer der Gründe bestand darin, dass ich nicht so recht wusste (bzw. es weiß), was ich mit diesem Blog derzeit anfangen soll. An sich finde ich es nach wie vor eine schöne Idee, mich hier zu produzieren, einige Erlebnisse preis zu geben, Gedanken los zu werden und auch mal meine Meinung darzulegen. Mit dem letzteren habe ich jedoch mitunter Probleme...

Nicht dass ich keine Meinung habe, im Gegenteil. Nur ist sie oft nicht die der Masse. USA-Bashing ist ja schon seit einiger Zeit gewaltig in; es gehört geradezu zum guten Ton, auf Uncle Sam verbal einzuprügeln und ihn für alles Schlechte in der Welt verantwortlich zu machen. Ich persönlich sehe das eben anders, differenzierter, nicht so einfach schwarz-weiß gezeichnet. Ich kann andererseits auch nichts, aber auch gar nichts mit der nur zu gerne zur Schau getragenen Larmoyanz anfangen, die weite Teile dieses Landes - und auch teilweise meinen Freundeskreis - erfasst hat. Wenn ich das alltägliche Klagen über alles und jeden höre, steigt bei mir oft der Blutdruck (nicht, dass ich mit allem hierzulande zufrieden bin, Gott bewahre, aber ich halte das meiste Klagen für Jammern auf höchstem Niveau...). Ich habe zu all dem oft eine eigene Meinung. Die muss nicht richtig sein, sie muss auch nicht jedem gefallen, aber es ist meine.

Und doch muss ich mir immer wieder überlegen, ob ich sie auch sagen soll. Es ist nämlich gar nicht so einfach, eine eigene Meinung haben, wenn sie einem anderen nicht gefällt.

Mittwoch, 1. April 2015

Die Geschichte des letzten Manns im Mond

In Posts wie diesem hier habe ich mich ja schon mal als Raumfahrt-Fan, speziell der Mondlandungen der Amerikaner, geoutet. Die Begeisterung ist längst über das rein Technische oder Wissenschaftliche dieser Unternehmung hinaus gegangen; mehr noch interessiert mich, was das für Menschen waren, die auf unserem Trabanten landeten, was sie dazu bewegte und was sie dabei erlebten. So habe ich mir inzwischen schon die eine und andere Astronauten-Biografie besorgt, und die beste, die ich bislang gelesen habe, ist die von Eugene Cernan namens "The Last Man on the Moon".

Zugegeben: Auf meiner Wunschliste stand diese Biografie nicht besonders weit oben. Ich begann mich erst für sie zu interessieren, als ich einige besondere Anekdoten über Cernan las. Wie die, dass er im Dezember 1972, kurz bevor er den Mond verließ, noch die Initialen seiner Tochter in den Mondsand ritzte (weswegen er in der Fernsehserie "Modern Family" als "coolster Dad der Welt" bezeichnet wurde). Oder dass er eigener Auskunft in seinem ganzen Leben nie mutiger war wie an dem Tag, als er Chefastronaut Deke Slayton widersprach (Slayton bot ihm einen "Beifahrer"-Platz bei einer Mondlandung an, aber Cernan lehnte ab - er wollte sein eigenes Kommando, und das bekam er auch mit viel Glück, obwohl die Anwärterliste sehr lang war). Vor allem aber begann er mich zu fesseln, als ich die Story las, wie er 1966 bei seinem ersten Raumflug beinahe im All starb, eine Geschichte, die heutzutage fast vergessen ist. Ich beschloss, mir die Biografie zu kaufen, und ich wurde nicht im Mindesten enttäuscht.

Dienstag, 31. März 2015

"Niklas" tobt

"Niklas" tobt über Brandenburg. (© Erik Nagel)
Orkan "Niklas" ist unterwegs. Züge fallen aus, der Flugverkehr ist eingeschränkt, der Straßenverkehr wird behindert. Eben gerade ging hier im Ort zwei Mal die Sirene. Es herrscht so ein wenig Weltuntergangsstimmung, obwohl ich als halbes Nordlicht über so ein "büschen Wind" theoretisch nur müde lächeln sollte. Aber der Himmel sieht schon beeindruckend aus, und es pfeift bei mir ganz schön um die Ecken und Kanten. Bei einem Haus hier in der Straße verdünnisieren sich Teile der Dacheindeckung, und ein Blumentopf kullerte eben über den Rasen.

Meinen Kater stört das alles komischerweise überhaupt nicht; er quengelte eben an der Terrassentür und wollte raus. Bitte, kann er haben. Gestern hat ihn auch der Regen nicht davon abgehalten, draußen rumzustromern. Ich selbst nutze die Zeit für diesen Eintrag, nachdem ich etwas Hausarbeit und andere liegen gebliebene Sachen erledigt habe. Mehr geht nämlich nicht: Wie es aussieht, hat der Wind meine Satellitenschüssel verdreht, und abgesehen von "Kein Signal" ist nichts im Fernsehschirm zu sehen. So ganz ohne Kollateralschäden komme wohl auch ich nicht herum...

Montag, 30. März 2015

Automobiles Déjà-vu

Anfang des Jahres war ich mit meinem Auto zur Durchsicht. Es war ein erfolgreicher Termin, was heißt, es wurde nichts gefunden. Es entspann sich aber eine nette kleine Unterhaltung mit dem Werkstattleiter, die ungefähr so ablief:

Er: "Übrigens müssten Sie mal was mit Ihren Reifen machen."

Ich: "Wieso, was ist mit denen?"

Er: "Die sind alt, zwölf Jahre."