Montag, 29. April 2013

Wer rechnet denn mit so etwas?

Normalerweise ist man am frühen Morgen im Zug oder in der Straßenbahn eher mit sich selber beschäftigt als mit dem Nebenmann. Noch ein kleines Nickerchen halten, krampfhaft wach werden, die Gedanken sammeln oder mehr. Das Höchstmaß an Kommunikation besteht - sofern man nicht neben einem Bekannten sitzt - im grummelig gemurmelten Dialog mit dem Schaffner. Und bloß keinen Unbekannten anreden! Augenkontakt vermeiden, eng zusammengekauert auf dem Sitz hocken oder ruhig in einer Ecke auf dem Bahnsteig stehen, soweit weg von den anderen wie es geht. Lass alle in Ruhe, dann wirst du auch in Ruhe gelassen.

So halte ich es normalerweise auch. Um die Zeit möchte ich noch keine Unterhaltungen mit Wildfremden führen. Es sei denn, es bittet mich jemand um eine Auskunft, etwa wann der nächste Zug fährt oder von welchem Bahnsteig. Da helfe ich gerne und fühle mich auch etwas geschmeichelt: Von allen grummeligen Morgenmuffeln auf dem Bahnhof bin ich offenbar noch der am nettesten aussehendste und verströme außerdem wohl noch eine Aura an Kompetenz. Doch so eine Begegnung wie heute morgen hatte ich noch nie und hätte sie auch nie erwartet.

Sonntag, 28. April 2013

Es blüht

Nicht aus Amsterdam, sondern von hier - meine Tulpen. (© Erik Nagel)
Es ist wirklich faszinierend. Vor gar nicht all zu langer Zeit herrschte noch Frost, dann schien die Sonne, recht stark sogar, und erste Sommergefühle machten sich breit. Aber es war recht trocken, zu trocken schon. Nun regnete es aber gestern, und heute kann man förmlich zugucken, wie alles wächst. Ja, mehr noch: Ich habe den Eindruck, dass die Natur ein paar Wochen Vegetationszeit aufholen möchte und nun alles auf einmal schaffen will. Oder irre ich mich? Ich werde das Gefühl nicht los, dass sonst nicht so viel gleichzeitig blühte (genau gesagt, sind die ersten Sachen schon abgeblüht - und ich meine nicht die Schneeglöckchen und die Krokusse!).

Mittwoch, 24. April 2013

Die feuchten Barbaren-Träume jugendlicher Leser

Erst schlagen, nicht fragen - Conan!
Meine derzeitige Lektüre mutet vielleicht etwas seltsam an. Ich lese nämlich „Conan“-Bücher. Ganz genau, der vorzeitliche Schlagetot, mit einem streng limitierten Wortschatz, Armmuskeln wie aus der Steroid-Werbung und vermutlich der Erfinder der Phrase "Fury in the Slaughterhouse". Ich habe diese Bücher in einem Bundle auf einer Versteigerung erworben und nehme sie mir derzeit nach und nach vor. Ja ich weiß, ihr literarischer Wert ist bestenfalls begrenzt, und in Sachen Originalität glänzen sie auch nicht gerade. Aber andererseits: Irgendwas hat diese Barbaren-Schlachterei, und zum Entspannen am späten Abend oder auf einer langweiligen Zugfahrt reicht es allemal.

Dienstag, 23. April 2013

Quantität und Qualität

Wenn es um alkoholische Getränke geht, bin ich eigentlich recht zurückhaltend. Ich trinke zwar abends gerne mal mein Bier, komme aber gut auch Wochen ohne aus. Und was die härteren Sachen angeht: Nun ja, ich greife mal dazu, mir fehlt aber nichts, wenn ich sie weg lasse. Ich bin auch recht anspruchslos, habe zum Beispiel keine besonderen Vorlieben. Meine Lieblingsspirituose ist der "Pfeffi" (warum ausgerechnet der, erkläre ich hier jetzt nicht!), aber ansonsten ist es mir beinahe egal, was man mir vorsetzt. Cognac, Rum, Ouzo, Korn, Wodka... es ist mir recht gleich. Von Kräuter lasse ich in der Regel die Hände, davon bekomme ich seit einiger Zeit starkes Sodbrennen, dafür sage ich immer öfter "Ja", wenn man mir einen Obstler anbietet.

Was mir absolut nicht schmeckt, ist Whisky.

Montag, 22. April 2013

40 Jahre "The Dark Side Of The Moon"

Ich habe es einfach verpasst...

Nun gut, es ist nicht soooo weltbewegend, dass ich mir jetzt Gott-weiß-was-für-einen-Kopf machen müsste. Aber ich war - nun ja - über mich selbst überrascht. Wenn es schon ein Musikalbum gibt, dass man definitiv zu seinem Lieblingsalbum erklärt hat, dann sollte man ja doch die Kernangaben darüber wissen, oder? Nein, eigentlich auch nicht, aber in diesem Fall lohnt es sich, darüber ein paar Worte zu verlieren. Und was habe ich verpasst? Ein Jubiläum. Den 24. März. Denn am 24. März 2013 jährte sich das Erscheinungsdatum eines der faszinierendsten Musikalben aller Zeiten zum 40. Mal: "The Dark Side Of The Moon" von Pink Floyd.

Donnerstag, 18. April 2013

Schneller Service

Auf meine Autowerkstatt lasse ich nichts mehr kommen (also zumindest auf die eine; natürlich habe ich zwei, aber die Gründe behalte ich für mich). Ich war heute Morgen dort zum Radwechsel. So spät im Jahr habe ich glaube ich noch nie die Sommerreifen aufziehen lassen. Wenn’s man genau überdenkt: Vor zwei Wochen hatten wir ja wirklich noch frostige Temperaturen, und heute kletterte das Quecksilber auf fast 25 Grad Celsius! Schon komisch…

Sonntag, 14. April 2013

Endlich!

Endlich ist die Sonne da! Der unendlich erscheinende Winter ist vorbei! Die Vögel zwitschern (und machen auch noch ganz andere Sachen, wie ich sehen konnte), den Blumen, Bäumen und Sträuchern kann man beim Wachsen fast zugucken (das meine ich keineswegs nur metaphorisch), vorgestern Abend bei einer Feier flogen die ersten Mücken herum... Wir scheinen es geschafft zu haben.

Und endlich konnte ich heute in den Garten, um mich da mal richtig auszulassen. Es wurde Zeit, in jeglicher Hinsicht. Nur nur, dass jede Menge Arbeit dort auf mich wartet, zumal das Jahr ja schon fortgeschritten ist. Ich bin auch fürchterlich aus dem Training.

Freitag, 12. April 2013

Grüße aus dem Computer-Mittelalter

Die Technik ist schnelllebig, vor allem die Computertechnik. Im Prinzip kann man ja im Laden nach dem neuesten Stück mit der neuesten Software fragen, und sie ist in dem Moment schon veraltet, wenn der Verkäufer sie aus dem Regal nimmt (was red' ich? Wenn sie für den Versand fertig gemacht wird, ist sie schon nicht mehr wirklich up-to-date!). Irgendwann - ich glaube es war bei Windows - lag in der Schachtel mit der neuesten Verkaufsversion eines Programm auch schon eine CD-ROM mit dem ersten Bugfix gleich mit drin.

Es fasziniert mich aber auch immer wieder, wo und unter welchen Umständen man die Überreste längst vergessener Überbleibsel dieser Entwicklung finden kann. In dieser Woche zum Beispiel: In einem EDV-Schulungsraum sah ich einen Videobeamer, der in einer Ablage stand, die von der Decke hing. Wie so oft reichten verstellbare Füße und steuerbare Optik nicht aus, das Bild des Beamers so an die Wand zu projizieren, wie es sein sollte, und wie so oft griff man auch hier zum uralten und stets bewährtem Allheilmittel in der Höhennivellierung - man hatte ein Buch unter den Beamer gelegt.

Beim Buchtitel musste ich aber doch schmunzeln: Es war das Handbuch für "MS-DOS 6.0". Ich hätte mir nie träumen lassen, dass heute noch derartige Handbücher im Umlauf sind - aber als Auflage für einen Beamer leistet dieses antike Nachschlagewerk aus einer Zeit, als Computer etwa 100 MHz Prozessortaktleistung hatten und Festplatten mit 1 GB Speicherkapazität revolutionär waren, immer noch gute Dienste. Und wer immer es unter den Beamer geklemmt hat - er muss garantiert nicht befürchten, dass es da irgendjemand noch einmal wegnimmt, um darin nachzulesen...

Dienstag, 9. April 2013

Ticketeria des Wahnsinns

Ich habe mich durch meine wöchentlichen Fahrten zu meiner Weiterbildung schon ganz gut an die Benutzung von Bussen und Bahnen gewöhnt. Es gibt aber Dinge dabei, die verstehe ich einfach nicht. Und an allererster Stelle ist es das Fahrkartensystem hier in der Gegend. Ich halte mich eigentlich für einen recht intelligenten Menschen. Aber wenn es um Fahrkarten für Busse und Bahnen hier in der Gegend geht, da versagt mein logisch denkender Menschenverstand.

Freitag, 5. April 2013

Der Mann, der die Filme liebte - Roger Ebert

Roger Ebert (re., 1942-2013) und Russ Meyer
Als ich vor einigen Jahren noch als Zeitungsredakteur arbeitete, da machte ich auch Filmbesprechungen. Ich nutzte dafür neben dem Film nur ganz selten offizielles Pressematerial - meistens hatte ich das gar nicht. Statt dessen informierte ich mich im Internet, wo ich meine festen Quellen hatte, die ich immer wieder und gerne in Anspruch nahm. Zum einen natürlich die Internet Movie Database "imdb", für alle technischen Angaben, Besetzungen und dergleichen mehr rund um den entsprechenden Film. Des Weiteren eine Filmdatenbank, die an sich recht semiprofessionell aufgezogen war, aber einen exzellenten Zugang zu digitalisierten Promo-Bildern der Filme hatte und diesen auch zum Download anbot. Und zu guter Letzt die Website von Roger Ebert, dem großen Filmkenner, -experten und -kritiker. Seine Besprechungen las ich immer mit Genuss; er brachte mich häufig auf Details, die ich in den Filmen übersehen hatte - und er hatte nicht nur einen Sachverstand, sondern eine Begeisterung für Filme, die ich bei keinem anderen "Kritiker" jemals so erlebt habe. Am 4. April 2013 ist Roger Ebert im Alter von 70 Jahren seiner langjährigen Krebserkrankung erlegen.

Mittwoch, 3. April 2013

Das böse Plastik aus Dänemark

Jabbas Palast im "Original". (Screenshot © Lucasfilm)
Manche Geschichten klingen so absurd, da muss man wirklich nach dem Lesen einmal in Ruhe drüber nachdenken. Und selbst nach intensivem Nachdenken bleibt es dabei: So eine seltsame Geschichte, die kann sich nicht in Wirklichkeit ereignet haben, das hat sich jemand mit sehr viel Fantasie ausgedacht - doch sie ist wahr. So wie bei dieser Geschichte hier: Bei strenger Überlegung kann man einigen der angesprochenen Punkte durchaus folgen und wie Rüdiger Hoffmann anmerken: "Das kann man so sehen..." Die Folgen, die die Geschichte letztendlich hat, sind aber doch recht eigenartig und möglicherweise übertrieben.

„Star Wars“ ist rassistisch. Auf diesen Punkt kann man es bringen, einfach gesagt. Und zwar nicht Darth Vader als „großer, böser, schwarzer Mann“, sondern in der Figur des Jabba the Hutt. Ein Bösewicht, der orientalische Wasserpfeife raucht und eine Prinzessin als Bauchtänzerin in Ketten hält, eine Diffamierung von Orientalen und Asiaten. Diese Charakterisierung stammt nicht von mir, sondern von der türkischen Kulturgemeinde Österreichs.