Another Brick in the Wall

My Home is my castle - so sieht's vom Garten aus aus...
Ein Haus war schon immer mein Traum. Und wie jeder Traum hat auch dieser in der Realität seine Schwierigkeiten: Es steckt erheblich mehr Arbeit darin als ich zuerst gedacht habe. Vor allem, wenn das Haus nicht gerade das Label "Neubau" verdient.

In diesem Falle müsste ich schauen, wann welcher Teil von meinem Häuschen entstanden ist, aber die ältesten Teile müssten inzwischen um die 80 Jahre alt sein. Dann wurde da angebaut und dort aufgestockt und hier erweitert... und heute habe ich Keller, Erd-, Ober- und Dachgeschoss sowie darüber noch einen Boden, außerdem im Anbau Waschküche, Bad und schließlich eine große Garage... Nicht zu vergessen rund 1.400 Quadratmeter Grundstück... 

Das klingt vielleicht protzig und angeberisch, ist aber keineswegs so gemeint. Im Gegenteil: Ich halte es immer noch für einen Glückskauf, der vor allem sicherlich daran liegt, dass dieses Haus in einem Ort steht, der sich nicht gerade durch steigende Immobilienpreise auszeichnet - und das wird eher schlechter werden. So sehr ich das Haus liebe, es bringt aber seine Probleme mit sich. Es muss nämlich noch einiges dran gemacht werden. Es hat eine Zeit gedauert, ehe ich begriffen habe, was alles dran hängt, aber mittlerweile habe ich es glaube ich verstanden. Leicht wird es sicherlich nicht, aber irgendwie macht es mir Spaß, hier herum zu basteln. Es geht auch einiges ziemlich langsam vor sich, aber mittlerweile habe ich Zeit. Auf dieser Seite will ich daher immer mal wieder davon berichten, was ich wann wo wie gemacht habe - ohne euch mit den Sachen zu langweilen, die in der Vergangenheit liegen. Als Anleitung zum Heimwerkern ist es sicherlich auch nicht gedacht - dazu reichen meine Fähigkeiten bei weitem nicht aus. Aber vielleicht macht es euch Spaß zu lesen, wie ich mit den Tücken des Stroms, des Trockenbaus oder des Pflasterns kämpfe, manchmal scheitere, aber auch meine zugegebenermaßen kleinen Erfolge feiere...

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Vorher: Nicht gerade up to date...
Eine Besonderheit eines alten Hauses ist meist das Nebeneinander von alten und neuen Installationen. Bei mir zum Beispiel bei den Stromleitungen. Überall im Haus sind die Leitungen neu – außer in Teilen des Kellers sowie in einem kleinen Vorratsraum. Hier wollte ich einen uralten Lichtschalter (wahrscheinlich Vorkriegsware) austauschen, weil das Teil nur noch mit gutem Zureden funktionierte. Aufputzschalter besorgt, Kabel hatte ich noch zu Hause, und dann frisch ans Werk.
Erste Schwierigkeit: Sicherung finden. Es hat ein bissel gedauert, ehe ich darauf kam, dass die Sicherung für den Keller auch für den Vorratsraum im Erdgeschoss zuständig ist. Bei genauerer Überlegung hätte ich früher drauf kommen können; immerhin war besagter Vorratsraum früher einmal der Zugang zum Keller gewesen. Aber das war lange vor meiner Zeit…
Technik, die begeistert...
Zweite Überraschung: Das alte Kabel beinhaltete vier Leitungen. Vier? Ich kenne drei und fünf, aber vier? Egal, ich brauchte sowieso nur zwei (Erdung war nicht angeschlossen, also bleiben zwei Leitungen einfach frei).
Drittes Problem: Ich bekam die alten Kabel an der Lampe nicht ab. Die Anschlüsse blieben hinter einer „antiken“ Porzellanfassung und einer Blende verborgen, also quälte ich mich nicht lange und kappte das alte Kabel, um es per Lüsterklemme und neuem Kabel mit dem neuen Schalter zu verbinden.
Nächste Überraschung: Als ich den Schalter anschließen wollte, finde ich auf einer Seite vier und auf der anderen zwei Anschlüsse. So was hatte ich noch nie gesehen. Ich hatte zwar eine Vermutung, was woran gehörte, aber bei „Strömlingen“ gehe ich lieber auf Nummer sicher und kurvte noch einmal in den Laden, um mir die richtigen Anschlüsse erklären zu lassen…
Und dann begann das Fluchen. Eine unangenehme Eigenart solch alter Kabel, wie ich sie habe, besteht darin, dass sie sehr unflexibel sind. Sie also so zu biegen, dass alles passt, die Anschlüsse ordentlich herstellen und alles mit Schalter, Lüsterklemme, neuem Kabel und alter Lampe so zu installieren, dass es anschließend auch ordentlich aussieht (sollte schon alles gerade sein) ist nicht so ganz einfach.
Geschätzt hatte ich mal eine bis eineinhalb Stunden. Gedauert hat es fast drei – aber dann war alles fertig, Schalter ist installiert und funktioniert. Und am Sicherungskasten habe ich jetzt auch notiert, dass die Lampe am Stromkreis für den Keller angeschlossen ist. Wie ich mich kenne, habe ich das nämlich bis zum nächsten Mal wieder vergessen…
Der Beweis: Alles angeschlossen, Lampe brennt ... und die offene Lüsterklemme wird natürlich auch noch verkleidet...

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Der Sinn vom Vertikutieren besteht ja darin, den alten Rasen zu entfernen und Moos etc. zu beseitigen, damit das neue Gras wachsen kann. Was aber, wenn der ganze Rasen im Prinzip nur aus altem Gras und Moos besteht? Also so wie bei mir? Dann wird's anstrengend...
Ich habe mir von einem Freund einen Vertikutierer geliehen, und der ist richtig gut: Zieht ordentlich was raus. Einzige Schwierigkeit: Der Auffangkorb ist relativ klein. In der Praxis bedeutete das, dass ich nach den ersten fünf (!) Metern zum ersten Mal den Korb ausleeren musste. Und wenn man nun bedenkt, wie groß das Grundstück ist... Also Korb ab, einfach so drüber laufen und anschließend harken bzw. mit dem Rasenmäher aufsammeln... Funktionierte ganz gut, aber der Rasen sieht jetzt fürchterlich aus. Ich hoffe nun auf das neue Wachsen, damit es bald wieder so aussieht, wie man sich einen Rasen vorstellt...

UEFA-tauglich ist der Rasen nun nicht... aber das wird noch...

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Vor der Reparatur: Mein Vater hilft beim Saubermachen. (© Erik Nagel)
Ich habe mal wieder zu Hause gebastelt. Es gab ein Problem mit der Terrasse. Die ist zwar so ganz hervorragend, allerdings scheint der Unterbau nicht komplett verdichtet worden zu sein. Gut, so richtig verdichten dauert ja ohnehin seine Zeit, aber bei mir senkte sich das Zeug ein wenig ab, so in etwa ein oder zwei Zentimeter. Dadurch rissen natürlich die Fugen zwischen den Fliesen ein, und so kam Wasser in den Unterbau und arbeitete sich dann ganz langsam in den Flur neben der Terrasse. Ergo mussten die Fugen repariert werden, und das habe ich den vergangenen Tagen erledigt.

Solche Risse galt es zu flicken, die meisten aber kleiner. (© Erik Nagel)
Ehe nun einer der Experten aufzählt, was ich alles dabei falsch gemacht habe: Ich weiß auch, dass die Art, wie ich das gemacht habe, nicht die richtige ist. Am besten wäre es, alles aufzunehmen, den Unterbau zu überarbeiten und alles neu zu verlegen. Aber das kann ich mir im Moment nicht leisten. Ich weiß natürlich auch, dass meine Reparatur nicht ewig halten wird. Aber es soll eigentlich nur zwei Jahre oder so dicht bleiben, sodass kein weiteres Wasser mehr eindringen kann. Und bis dahin habe ich hoffentlich auch einen Weg gefunden, die Sache richtig zu erledigen. Bis dahin muss es eben auf diese Weise gehen.

Flexfuge wurde mehr oder weniger säuberlich aufgebracht. (© Erik Nagel)
Zunächst wurde alles ganz genau sauber gemacht. Am liebsten hätte ich auch noch alle Fugen von alten Fugenmörtel befreit, aber an sich ist das Zeug noch gut und hält bombenfest, abgesehen dort, wo es infolge der Risse bröckelt. Mit anderen Worten: Ich kriegte es nicht heraus und musste daher zu einer zugegebenermaßen nicht schönen und alles andere als idealen Lösung greifen. Ich habe den Fugenmörtel auf die noch vorhandenen Fugen aufgetragen, etwas dicker, dass er hält, und etwas flüssiger, damit er in die kleinen Risse eindringt. Verwendet habe ich Flexfuge-Fugenmörtel, einen etwas flexibleren Fugenmörtel, der frostsicher ist und etwas arbeiten kann, sodass ich hoffen kann, dass meine Reparatur eine Weile hält.

Die schlimmsten Stellen vor dem Überarbeiten... (© Erik Nagel)
Mit einem Gummiwischer wurde der Mörtel fein säuberlich auf die Fugen aufgetragen, auch etwas dicker, damit er sicherlich auch hält. Anschließend mit einem Schwamm sauberwischen und einschlämmen - und auch hier schön vorsichtig, damit ich den Mörtel damit nicht wieder rauswische. Das führte zwar zum einen dazu, dass der Mörtel teilweise über die eigentlichen Fugen hinausreicht (was ja mitunter gar nicht anders geht, da einige der abgesackten Fugen ein paar Millimeter tiefer liegen als ihre Nachbarn und der Mörtel das ein wenig ausgleichen soll), und zum anderen verursachte es ein wenig mehr Dreck als bei der richtigen exakten Methode. Außerdem saugen die Fliesen - das scheint so eine Art Betonfliese sein - ziemlich viel Wasser auf, was das Mörtel einschlämmen etwas erschwerte. Aber insgesamt ist es mir eigentlich ganz gut gelungen. Jedenfalls so gut, wie ich es mir selbst vorgenommen habe.

... und danach. (© Erik Nagel)
Ganz zum Schluss rutschte ich dann noch ein drittes oder viertes Mal auf den Knien über die Terrasse, um die Fliesen noch so gut wie es geht sauber zu machen. Und nun wollen wir mal sehen, wie die Angelegenheit in ein paar Tagen aussieht. Ich hoffe ehrlich, dass es den Effekt bringt wie erwartet: Dass die Terrasse so lange dicht bleibt, bis ich sie richtig reparieren kann. Ich hatte dabei übrigens auch noch eine andere Idee: Warum nicht einfach die Terrasse überdachen. Nun gut, das muss ich mir noch überlegen. Immerhin kostet das auch, und zurzeit bin ich nicht so gut bei Kasse.


Die fertige Terrasse. (© Erik Nagel)

August 2011.