Es gibt ja nun viele Menschen, die über Politik, Demokratie und so weiter meckern wie die Kesselflicker, aber andererseits dann, wenn es drauf ankommt, sich zu engagieren, schön zu Hause bleiben und hinter der zugezogenen Gardine meckern. Zum Glück habe ich gerade eben selbst erlebt, dass es auch anders geht.
Wir hatten heute Stichwahl für das Bürgermeisteramt im Ort. Dass es dazu kam, war schon was besonderes: Der alte Bürgermeister - über dessen fachliche Qualitäten ich hier nix sagen will - hatte das Talent, die Leute trotz seiner üblen Stasi-Vergangenheit - und wenn ich das sage, dann war sie übel! - für sich einzunehmen und auf seine Seite zu ziehen. Das interessante an der Stichwahl war, dass sein nunmehriger Gegenkandidat ein junger, noch nicht mal 30-jähriger junger Mann, mit viel Enthusiasmus, Überzeugung und vor allem Ehrlichkeit gegen ihn antrat. Und heute Abend nun die Überraschung, die man durchaus so sehen kann: Der junge, unerfahrene und idealistische Herausforderer hat gewonnen. Nicht unbedingt überzeugend und mit großem Abstand, aber er hat es geschafft. Und das bedeutet für mich, dass es mit ein bisschen Willen und Mut und Bereitschaft, sich einzubringen, doch gelingen kann, etwas zu bewegen.
Es klingt nun vielleicht etwas übertrieben, aber mich hat dieses Ergebnis dazu gebracht, darüber nachzudenken, mich auch im eigenen Ort und nicht nur im Landkreis mehr einzubringen... Jetzt sehe ich einen Sinn darin.
Nachtrag: Ich saß eben mit ein paar Freunden zusammen, um das Ergebnis zu feiern. Eine immer wieder geäußerte Sorge von denen war: Muss der neue jetzt seinen Arbeitsplatz kündigen? Ich glaube, das ist dem seine kleinste Sorge...
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