Montag, 5. Dezember 2011

Zathura - Ein schönes Weltraum-Abenteuer


Den gestrigen zweiten Advent habe ich unter anderem damit verbracht, einen für mich recht gelungenen und zu Unrecht bei Kritik und Zuschauern durchgefallenen Sci-Fi-Fantasy-Abenteuer-Film zu sehen: "Zathura - ein Abenteuer im Weltraum" von Jon Favreau aus dem Jahre 2005. Kurz zur Handlung: Die zwei Brüder Walter (Josh Hutcherson) und Danny (Jonah Bobo) finden im Keller des Hauses ihres Vater ein Spiel namens "Zathura". Mehr aus Langeweile setzen sie es in Gang - und im Handumdrehen fliegen sie mit dem Haus durchs All, müssen sich mit Asteroiden, einem durchgedrehten Roboter, räuberischen Echsenwesen und anderen Widrigkeiten herum schlagen.  Die einzige Chance für sie, wieder nach Hause zu kommen, ist es das Spiel zu Ende zu spielen. Ihre große Schwester Lisa ("Twilight"-Schönchen Kristen Stewart) ist da keine sehr große Hilfe, eher noch der geheimnisvolle Astronaut (Dax Shepard), der ihnen vom Spiel zur Seite gestellt wird...

Klingt nach "Jumanji", und das so sehr, dass in meiner Fernsehzeitung zu lesen war: "Dröge Jumanji-Kopie". Was für mich wieder einmal ein Beispiel dafür ist, dass viele Kritiker nicht wissen, worüber sie schreiben - "Zathura" ist keine Kopie, sondern die Fortsetzung von "Jumanji"! Beide Filme basieren auf Büchern von Chris Van Allsburg, und der hat "Zathura" tatsächlich als Fortsetzung geschrieben. Die Chance, das klarzustellen, hat schon "Jumanji" vertan. In "Jumanji" schmeißen die Kinder ihr Spiel am Ende weg, und es wird von anderen Kindern gefunden - laut Buch waren das Walter und Danny und nicht diese anderen Wichte. Und nicht zuletzt sollte Zathura direkt nach Jumanji gedreht werden, doch dazu kam es aus welchen Gründen auch immer nicht. Daher bringen sowohl Kritiker als auch Zuschauer die beiden Filme wenn überhaupt nur so in Verbindung, dass der eine der Abklatsch des anderen ist (Fairerweise muss man natürlich sagen, dass die Ähnlichkeiten mehr als auffällig sind, aber wie gesagt ist das nicht Schuld des Filmes, sondern schon des Buches).

Was bleibt, ist nämlich ein richtig schönes Weltraum-Abenteuer und eine Geschichte darüber, wie sich zwei verstrittene Brüder wieder annähern (zugegebenermaßen ist das etwas holzhammermäßig aufgezogen, aber was soll's? Es ist ein Film!). Die Optik ist Klasse und richtig schön auf Retro-Style gebürstet. Die Raumschiffe der Zorgons sehen aus wie aus den "Flash Gordon"-Serials geschlüpft, der durchgeknallte Roboter könnte auch aus "Oz" stammen, und der Weltraum selbst... Man kann den Weltraum natürlich schwarz machen mit zahllosen Sternen - er kann aber auch etwas bunt sein mit interstellaren Nebeln und so. Letzteres ist in Zathura zu sehen, und zumindest mir gefällt das besser.

Allzu großen Anspruch kann man natürlich nicht erwarten. In erster Linie ist es natürlich ein Kinder- bzw. Familienfilm. Als nette Unterhaltung taugt er aber allemal, und ich zumindest habe mich gut unterhalten gefühlt. Als "Jumanji"-Fortsetzung ist "Zathura" gut gelungen, als eigenständiges Werk wäre er besser gewesen. "Dröge" ist er nicht.


1 Kommentar:

RoM hat gesagt…

Zu Jon Favreau fällt mir noch sein SF-"Roadmovie" THE BIG EMPTY ein. Hier ist er zwar nur Darsteller, aber der Film ist in seiner Skurilität ähnlich unterhaltsam. Wie gut sich Josh Hutcherson schauspielerisch entwickelt hat läßt sich weiters im phänomenalen BRIDGE TO TERABITHIA verfolgen. 2012 in THE HUNGER GAMES zu sehen.