Montag, 19. Dezember 2011

"Brandt Brauer Frick" - unglaublich

Eine Besonderheit meines Haus-Radiosenders "Radio eins" ist ja, dass er unter anderem anspruchsvolle zeitgenössische Musik spielt, die irgendwie faszinierend, eigenwillig und speziell ist, die ins Ohr geht und die man eben NICHT alle Nase lang auf VIVA oder MTV hört, bis sie einem zu den Ohren rausquillt. Ein solches Beispiel hatte ich heute, als die Moderatorin im Rückblick ein Konzert in Berlin besprach und  schnell die Überzeugung brachte, dass man entweder das nächste Konzert mal besuchen möchte oder aber eine Platte kauft. Und jetzt kommt's: Es handelte sich im weiteren Sinne um Techno!

Nun haben wir ja alles irgendwie ein Bild von Techno: Ein von Stroboskop-Blitzen erfüllter Raum, wummernde Bässe, ekstatisch tanzende Jugendliche und dergleichen mehr. Das "Brandt Brauer Frick Ensemble" würde das glaube ich auch schaffen, wenngleich die Musik auch viele Elemente von Jazz und anderen Stilen aufweist (und Future Jazz mag ich im Gegensatz zum reinen Techno sehr). Doch an diesem Ensemble ist etwas total unglaublich und absolut faszinierend.

Ensemble bedeutet ganz logisch, dass hier mehr als nur ein DJ auf der Bühne steht. Vielmehr sind es bis zu zehn Künstler - und Künstler ist ernst gemeint, denn alle (!) haben eine klassische Ausbildung und alle (!!) spielen diese Musik auf klassischen Instrumente ohne elektronische Verzerrung oder Bearbeitung. Und wenn man reinhört, mag man das nicht glauben, aber es ist so! Das muss man sich wirklich mal vorstellen: Techno gemixt mit Modern Jazz und anderen Stilen gespielt auf klassischen Instrumenten! Alles Handarbeit! Da arbeitet kein Drum-Computer oder Synthesizer, das ist ehrliche Handarbeit! Okay, ein Moog ist mit dabei, aber der ist ja selber schon was klassisches. Dafür fehlt aber der Bass, weil zu sehr aus dem Jazz oder Rock stammend. Die Bassline kommt hier aus der Tuba!

Ich geb's zu: Es wird nicht jedermanns Sache sein. Aber allein wie hier Musik gemacht wird, finde ich mehr als beeindruckend! Schaut und hört mal rein:


Keine Kommentare: