Was hat die US-amerikanische Luftwaffe mit dem Weihnachtsmann zu tun? Ganz einfach: NORAD, das Nordamerikanische Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando, verfolgt jedes Jahr am 24. Dezember den Rauschebart auf seinem Weg um den Globus und zeigt den Kindern in aller Welt im Internet, wo er gerade ist.
Unglaubliche Geschichte, und eine unglaubliche Entstehung: 1955 bot ein Kaufhaus in Colorado per Zeitungsanzeige Kindern an, sie könnten den Weihnachtsmann anrufen. Dank eines Zahlendrehers in der Telefonnummer landeten die Kinder aber nicht in dem Kaufhaus, sondern beim NORAD-Vorgänger CONAD. Immerhin knallte der diensthabende Offizier, ein Colonel namens Harry Shoup, nicht sofort den Hörer auf die Gabel, sondern machte das Spiel mit und erzählte den Kleinen, er habe eben gerade im Radar gesehen, wo Santa Claus ist. Und so wurde eine Tradition geboren, die bis heute hält.
Irgendwie finde ich es ja ganz nett, dass ausgerechnet das knallharte Militär auch so etwas zu leisten vermag und dass die Soldaten (ehrenamtlich) das "Tracking Santa Claus"-Programm fortsetzen. Die entsprechende Internetseite ist auch ganz nett gemacht und am Weihnachtsabend ein schöner Spaß und Zeitvertreib. Andererseits finde ich die "Erklärung", wie das Aufspüren des Weihnachtsmann funktioniert, sehr makaber.
So soll am 24. Dezember das nordamerikanische Radarnetz den Moment ermitteln, an dem der Weihnachtsmann am Nordpol startet. Militärische Überwachungssatelliten orten Rudolfs rote Nase, die ein Infrarotsignal ausstrahlt (sic!), und kanadische sowie amerikanische F15- und F16-Düsenjäger geben dem Schlitten bei seinem Flug über Nordamerika Geleitschutz (vermutlich, damit er nicht versehentlich ins Empire State Building rasselt). Militär ist ja so cool und lieb...
Abgesehen davon finde ich die Idee richtig nett - und wenn die den Militarismus-Quark weglassen würden, wäre es einfach nur spitze...
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