Dienstag, 12. Juni 2012

Peter Crow C. spielte wieder in Milow

"Mit Namen habe ich es nicht so, aber Gesichter vergesse ich nicht", sagte Peter Crow C. am vergangenen Wochenende zu mir und grinste mich an. Der Vollblut-Musiker war wieder einmal in Milow in der Scheune, und wieder einmal erlebte die Menge dort ein exzellentes Blues-Konzert in einem Rahmen, der seinesgleichen suchte. Dass sich Peter sogar noch an mich erinnerte, freute mich dabei besonders. So ganz verwunderlich ist es aber auch nicht: Diese Scheunen-Konzerte sind eine ganz spezielle und besondere Veranstaltung mit nicht allzu vielen, ausgesuchten geladenen Gästen - man kennt sich halt, und dazu zählen auch die Musiker, die mit der Hälfte der Leute vor der Bühne schon befreundet sind. So auch Peter.

Auch dieses Mal hatte dieser einen musikalischen Begleiter dabei, und zumindest ich bin der Meinung, dass ich so in den Genuss eines außergewöhnlichen Ereignisses kam. Sein Partner "Mr. Jelly Roll", bürgerlich Ferdinand Kraemer, ist gerade mal 22 Jahre alt und spielt den Blues mit einer Inbrunst, die man sich kaum vorstellen kann, Beide haben sich zu der Band "Black Patti" zusammen gefunden, und ich denke, dass das eine gute Entscheidung gewesen ist. "Er ist eine der großen Hoffnungen der Szene", meinte Peter über seinen Partner, und diesem Ruf wurde "Mr. Jelly Roll" meiner Meinung nach voll gerecht. Ihm fehlte zwar noch die Bühnenpräsenz, wie sie Peter Crow C. ganz einfach wegen seiner langen Erfahrung hat, aber das machte er mit seinen musikalischen Fähigkeiten mehr als wett. Und eine Stimme hat er... mein lieber Herr Gesangsverein.




Peter Crow C. und "Mr. Jelly Roll" in Milow (© Erik Nagel)


Das faszinierende dabei war, dass "Mr. Jelly Roll" mit einem zumindest für mich absolut unerwarteten Instrument jammte: Mit einer Mandoline (kann man auf dem Bild oben gut erkennen)! Das ist nun ein Instrument, dass ich nicht bei einem Blues-Konzert erwartet hatte. Blues bedeutet für mich tiefes Gefühl, sehr intensiv und packend, oft dreckig und mehr als bodenständig. Und dann kommt dieser junge Mann mit einer Mandoline, so ein echtes "Zupfinstrument", wo man auf den ersten Blick seichte mediterrane Tralala-Melodien erwartet, und spielt wie der Deibel... einfach Wahnsinn!

Das führte für mich auch noch zu einem anderen interessanten Aspekt. Peter Crow C. habe ich wie gesagt schon einige Male gehört, unter anderem bei einem phänomenalen Konzert in Großbeeren (siehe hier). Daher kannte ich auch einige der Lieder, die er dieses Mal in Milow spielte. Aber dank "Mr Jelly Roll" und seiner Mandoline hörten diese sich ganz anders an als schon mal gehört. Anders, neu, unerwartet und einfach nur toll! Also spielen können die beiden wirklich, ob nun auf der Mandoline, auf der Gitarre oder auf der Harp (ich hab's endlich geschnallt, grins). Wenn man die Augen schloss, hatte man gelegentlich sogar den Eindruck, dass da noch ein paar Leute auf der Bühne standen (dass die Boden-Dielen vom Takt treten nicht zerbrochen sind, verwundert mich).

Kurz gesagt, dieses Scheunen-Konzert hat sich wieder einmal mehr als gelohnt, und ich freue mich schon auf das nächste, ob nun mit Peter, Ferdinand oder wem auch immer. Daher an dieser Stelle auch noch einmal ein großes Dankeschön an Fred, Katrin, Manu und Ole, die diese Super-Party immer wieder organisieren und auf die Beine stellen, und noch einmal an Ole für das tolle Foto, das er mir für diesen Post zur Verfügung stellte.

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