Donnerstag, 16. August 2012

Da wird man arm

Ich hatte die Woche einen Termin in Potsdam in der dortigen Stadtverwaltung. Das kam recht überraschend, ich konnte nicht viel planen, so beschloss ich, mit dem Auto dorthin zu fahren. Das hatte ich früher gelegentlich schon gemacht, aber nicht gerne. Ich mag es nicht, mit dem Auto nach Potsdam zu fahren: erstens fühle ich mich dabei wie in Klein Berlin (und ich hasse Autofahren in Berlin), und zweitens sind Parkplätze schwer zu kriegen.

Überraschenderweise kam ich recht gut an mein Ziel und habe auch fast meinen Zeitplan eingehalten. Nur der Verkehrsunfall und die zwei großen, mir unbekannten Straßenbaustellen auf dem Weg dorthin brachten mich ein wenig aus dem Konzept. Von daher war ich sehr froh, als ich gleich ungefähr 50 Meter von der Stadtverwaltung einen Parkplatz fand. Natürlich war es - wir reden hier von der Potsdamer Innenstadt - ein kostenpflichtiger Parkplatz. Aber das wollte ich auf mich nehmen. Mein Termin begann um 8.30 Uhr, es war 8.20 Uhr, und ich hatte einfach keine Zeit, noch auf die Suche zu gehen. Also ging ich zum Parkscheinautomaten, kramte ein paar Münzen heraus und warf ein Fünfzig-Cent-Stück ein.

Die Parkuhr sprang auf 8.40 Uhr...

Ich dachte zuerst, ich hätte mich verguckt, und ließ ein zweites 50-Cent-Stück folgen.

9.00 Uhr... Ich dachte, ich spinne...

Nun, ich weiß, dass die Politessen in Potsdam recht scharf sind, also wollte ich das Risiko nicht eingehen und fütterte den Automaten weiter. Aber als ich keine Münzen mehr hatte, war die Parkzeit gerade mal bis 10.40 Uhr gesichert. Mein Termin dauerte bis knapp 15.00 Uhr... In einer Pause versuchte ich dann doch noch, einen anderen Platz zu finden, aber vergeblich. Es gibt in Potsdam anscheinend keine kostenfreien Parkplätze, nicht mal in kleinen Sackgassen von 50 Metern Länge (kein Witz, da stand auch ein Automat). Und die kostenpflichtigen kosten 50 Cent für 20 Minuten. Für einen Arbeitstag ohne Mittagspause wären das 24 Euro... Das kann doch kein normaler Mensch bezahlen.

Ich glaube, ich habe noch nie, nicht mal in Stuttgart, so teuer geparkt.

Das nächste Mal fahre ich definitiv mit dem Zug.

3 Kommentare:

RoM hat gesagt…

Sarkastisch ließe sich hier einwerfen, daß die finanziellen Dimensionsrisse im nahen Flughafen-Torso mit irgendwas gefüllt werden müssen.
Parkhäuser sind auch keine Alternative?

Unknown hat gesagt…

Nicht wirklich. Kostet ja auch Geld und liegt nicht gerade um die Ecke. Aber Zug... Hab mich mal informiert: Ich bin nur etwas länger unterwegs als mit dem Auto und komme auch direkt bis vor die Tür. Und dann ist der ÖPNV eine echte Alternative. Das klappt nur nicht immer und überall.

RoM hat gesagt…

Richtig - wenn ich mir die Strassentarife betrachte, möchte ich die der Parkhäuser in Potsdam lieber nicht erfragen. Metropolenzuschlag, im Vergleich zu den Preisen hier im tiefen Süden.
Da ist die Bahn - wenn gepflegt - natürlich die Alternative.