Voll im Plan

Ohne Kalender bin ich aufgeschmissen. Das ist wirklich so: Ich muss mir inzwischen so viele Termine merken, dass ich ohne dieses Teil hoffnungslos im Chaos versinken und vieles einfach vergessen oder versäumen würde. Dabei handelt es sich übrigens nicht nur um irgendwelche Termine, sondern auch um Geburtstage (ich muss auf etwa einhundert im Jahr Rücksicht nehmen) oder Erinnerungen, zum Beispiel wann ich wen warum anrufen wollte und so.

Glücklicherweise muss ich nicht mehr wie früher einen Taschenkalender mit mir herumtragen. Diese Rolle übernimmt nunmehr mein Handy oder besser gesagt Smartphone. Es dient mir als Kalender, Telefonbuch und Notizblock (und dank Webzugriff muss ich mir nicht mal große Sorgen machen, was passiert, sollte ich das Ding verlieren). Ich trage hier sogar meine Einkaufsliste ein. Wer mich also mal im Supermarkt an der Fleischtheke mit dem Teil in der Hand sieht: Ich poste die Auslage nicht an Facebook, sondern checke nur, ob ich Mortadella brauche.

Zurück aber zum Terminkalender. Die Notwendigkeit, einen solchen streng zu führen, birgt auch eine Gefahr in sich, zumindest für mich: Die Gefahr, sich selbst absolut zu verplanen. Das ist nicht weit hergeholt. Von allen meinen Terminen unter der Woche mal ganz abgesehen, sind die nächsten acht Wochenenden bereits komplett ausgebucht, und ich muss sogar schon darauf achten, familiäre Veranstaltungen nicht aus den Augen zu verlieren. Mit anderen Worten: Ich trage auch diese ganz penibel ein und bemühe mich darüber hinaus, sie alle so früh wie möglich zu notieren, damit ich mich nicht woanders verzettele.

Und das wiederum führt unweigerlich dazu, dass mein Jahresplan immer früher immer ausgefüllter wird. Sieht man mal von Standardterminen wie Weihnachten, Silvester oder Geburtstagen ab, habe ich jetzt bereits feste Termine im Oktober sowie Vormerkungen für Januar und sogar Februar 2015 im Kalender zu stehen! Und das sind ausschließlich meine privaten Vorhaben, die dienstlichen kommen ja noch dazu!

Natürlich muss ich mir die aufschreiben! Ich weiß doch in zwei Wochen nicht mehr, was ich in einem Jahr wollte! Ohne meinen Kalender bin ich völlig aufgeschmissen!