Montag, 6. Januar 2014

Ist doch ganz einfach

Immer wieder beobachte ich einen interessanten Aspekt in unserem Umgang mit moderner Technik. Tritt dabei ein Fehler auf, neigen wir mehr und mehr dazu, die Angelegenheit immer weiter zu verkomplizieren, anstatt nach der einfachsten Lösung zu suchen. In der Comedy-Serie „The IT-Crowd“ wird dies mit dem herrlichen Running-Gag thematisiert, dass der IT-Support-Typ jedes Telefonat mit dem gleichen Satz beginnt: „Hallo, IT, haben Sie es schon mit Ein- und Ausschalten probiert?“ (auf den zweiten Satz nach diesem ersten komme ich gleich noch…)

Ich entdecke durchaus Parallelen in meiner eigenen Arbeit. Ich bin zwar kein IT-Mensch, für meine Kollegen zumeist aber doch der erste Ansprechpartner, wenn sie Schwierigkeiten haben. Die sind durchaus vielfältig: Neben mehreren Fachanwendungen sowie den üblichen Microsoft-Produkten (incl. ihrer Unzulänglichkeiten) plus einigen Spezialprogrammen (die so speziell sind, dass wir sie praktisch mitprogrammieren!) kommen noch ein durch mehrmaliges Umstrukturieren inzwischen definitiv nicht mehr zu durchschauendes Switchboard sowie Datenleitungen dazu, die man nicht wirklich übertragungsstark nennen kann. Dass da Hard- und Software manchmal streiken oder nicht das tun, was sie wirklich sollen, liegt auf der Hand.

Passiert dann was, bricht an der Basis des Öfteren eine kleine Panik aus. Ebenso oft – siehe meinen Eingangsgedanken – lassen sich diese Schwierigkeiten aber auch leicht lösen. Beispielsweise meldeten sich in den vergangenen Wochen einige Kollegen mit dem verzweifelten „Mein Drucker geht nicht mehr!“ bei mir, was aber jedes Mal nur daran lag, dass er infolge einer Systemumstellung erst wieder als Standarddrucker eingerichtet war. Besonders schön war aber ein Erlebnis, dass ich dieser Tage hatte.

Und zwar rief mich am Freitag eine Kollegin an mit dem bemerkenswerten Satz: „Das System wirft mich immer wieder raus!“ Das ist nicht einmal unüblich; ich erwähnte bereits das Netzwerk, das nicht mehr up-to-date ist, und sehr spezielle Programme. Ergo dachte ich auch zuerst an ein etwas schwierigeres Problem, das eventuell etwas mit dem Server oder dem Programm-Client zu tun hat und das ich nicht selbst wieder in Ordnung hätte bringen können. Etwas stutzig machte mich dann jedoch, dass sie auf Nachfragen meinte, sie müsse den Rechner immer wieder einschalten, worauf dieser eine komische Meldung auf dem Bildschirm anzeigen würde…

Ich hatte eine dumpfe Ahnung und beschloss daher, mir das ganze mal vor Ort anzuschauen. Und richtig! Das Problem bestand lediglich darin, dass die Kabelkupplung, die im Computer steckte, nicht richtig eingestöpselt war, daher etwas wackelte und die Stromversorgung immer wieder unterbrach und dann erneut herstellte. Einfach fest rein drücken, und schon funktionierte alles wieder… Der Kollegin war es peinlich, mich mit so einer Lappalie zu „belästigen“, aber mal zugegeben: Wer kommt schon sofort auf den Trichter, dass es diese Kupplung ist, die auf einmal und übergangslos Probleme bereitet?

Richtig grinsen musste ich aber, als sich heute Morgen eine andere Kollegin mit genau den gleichen Symptomen – und daher auch genau der gleichen Lösung – bei mir meldete. Und das führt uns dann zum zweiten Satz aus „IT-Crowd“, den ich noch schuldig bin. Er lautet jedes Mal: „Sind Sie sicher, dass er eingesteckt ist?“

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