Samstag, 14. Juli 2012

Ich bin ein Opfer des "Cyberwars"

Gestern Abend suche ich noch ein paar Bilder im Netz über Google, werde im Prinzip auch fündig, und dann das: Auf einmal - Bamm! Bamm! Bamm! Bamm! - gehen im Sekundentakt Warnhinweise meines Virenscanners auf. So schnell konnte ich gar nicht reagieren. Es waren bestimmt sieben oder acht Bedrohungen, die mir angezeigt wurden. Und alles nur von einer einzigen Seite, die ich nicht mal direkt, sondern über die Google-Bildersuche angewählt habe. War echt klasse.

Das wirklich blöde daran: Mindestens eine der Sache war wohl so ernst, dass der Virenscanner zur endgültigen "Abwendung der Bedrohung" - ich liebe dieses militaristische Vokabular - einen Neustart des Computers verlangte. Das tat ich auch, und scheinbar lief danach auch alles wieder gut. Ich hatte mich geirrt.

Als ich heute den Rechner wieder einschaltete, stellte ich fest, dass alle Desktopsymbole groß dargestellt wurden. Und da ich dazu neige, mir den Desktop mit Dateien, Ordnern und Verknüpfungen zuzupflastern, sah es auf einmal noch chaotischer aus als sonst. Nun gut: Symbolgröße wieder so eingestellt, wie es sein sollte, auch noch einmal die Bildschirmdarstellung gecheckt - alles in Ordnung - und das dumme Gefühl nicht losgeworden, dass das nicht alles sein kann. Also Neustart gemacht - Symbole wieder groß, Problem nach wie vor vorhanden.

Nach einigen weiteren Versuchen, dieses Problem auf die sanfte Tour zu bereinigen, habe ich es aufgegeben und bin zu Variante B übergegangen. Ich habe das System per Wiederherstellungspunkt auf einen Zustand zurück gesetzt, der ein paar Tage alt ist. Anscheinend funktioniert jetzt auch alles wieder, und ehrlicherweise muss man sagen, dass der angerichtete Schaden nicht wirklich schlimm, nur nervend war. Aber ich bin trotzdem besorgt.

Ich hoffe sehr, dass nichts Schwerwiegenderes angerichtet wurde, was ich bis jetzt nur nicht bemerkt habe. Man kennt ja die sechste elektronische Anwendung von Murphys Gesetz, die da lautet: "Niemand kann sich so viele Pannen vorstellen, wie im Inneren eines Computers passieren." Was dann umgehend zu dieser Folgerung führte: "Billige Pannen gibt es nicht. War eine Panne doch mal billig, dann hast du ihren wahren Umfang noch nicht erkannt."

Das macht mir Angst.

Wirklich wütend bin ich aber über folgendes: Ich bilde mir ein, meinen Rechner durch Virenscanner recht gut geschützt zu haben. Zweitens bin ich eigentlich ziemlich vorsichtig im Netz, und drittens habe ich die verseuchte Seite eben nicht direkt geöffnet, sondern über Google - und trotzdem krähten die Alarmsirenen erst, NACHDEM der Schaden angerichtet war.

Da schießt mir das Bild eines gerade abgebrannten Hauses in den Kopf. Die Trümmer rauchen, die Feuerwehrleute packen ihren Kram zusammen und fahren weg - und in die entstehende Stille hinein ist auf einmal das Fiepen eines Feuermelders zu hören, der irgendwo im qualmenden Schutthaufen beschließt, endlich seine Pflicht zu tun...

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