Es hat wieder einmal nicht geklappt... Wieder einmal hatte ich mir fest vorgenommen, am letzten Arbeitstag vor dem Urlaub pünktlich fertig zu werden und nicht schon wieder auf den letzten Drücker Überstunden zu schrubben. Und auch dieses Mal gelang es mir nicht. Nun gut, immerhin habe ich meine persönliche Zeitplanung nur um eine Stunde anstatt wie üblich zweieinhalb und mehr überzogen. Aber trotzdem. Allerdings habe ich heute kurzfristig noch ein paar Sachen mehr erledigen müssen als sonst. Insofern bin ich ein wenig stolz auf mich, dass ich alles in einer noch vertretbaren Zeit geschafft habe.
Und wieder einmal bekam ich kurz vor dem Aufbruch aus dem Büro dieses altbekannte Gefühl: Du hast irgendetwas vergessen. Sicherheitshalber habe ich mir zwar redundante Gedächtnisstützen geschaffen: Aufgaben- und Termineinträge im Outlook, Spickzettel sowie schon vor Tagen Bitten an die Kollegen, mich noch an dieses und jenes zu erinnern. Das haben sie auch getan, und mehr: Mindestens zwei Dinge, die ich heute noch erledigt habe, haben sie mir auch erst heute gesagt. Oder anders gesagt: Man sah mich mit großen Rehaugen an und fragte: "Können Sie das heute noch machen?" Klar doch!
Und dann war wieder einmal dieser Moment da. Der Schreibtisch war aufgeräumt, Kaffeekanne und -tasse eingepackt (landen in jedem Urlaub im Geschirrspüler), Blumen gegossen (und Erinnerungszettel für eine Kollegin geschrieben, sie während meiner Abwesenheit zu gießen). Alle Vertretungen geregelt, Rufumleitung und Abwesenheitsmitteilung eingestellt. Schreibtisch und Schränke abgeschlossen (nicht weil ich meinen Kollegen nicht traue, aber da liegen wichtige Schlüssel drin). Alle Mails geschrieben und verschickt, alle Anrufe erledigt, alle Aufgaben von meinen Listen erfüllt (und die, die ich nicht erfüllen konnte, sind soweit angeleiert, dass sie sich in meiner Abwesenheit von selbst erledigen sollten). Mit Chef noch mal telefoniert, die wichtigsten Kollegen persönlich aufgesucht, um allerletzte Details zu besprechen. Dann alle Taschen geschnappt, vorher alles Wichtige eingepackt, letzter Kontrollblick durch das Büro, abgeschlossen, alle Lichter auf dem Flur gelöscht (ich war der Letzte), und dann bin ich langsam die Treppe herunter aus dem Haus und hin zum Parkplatz geschlendert.
Und die ganze Zeit über meldete sich wieder einmal dieser fiese kleine Kerl ganz hinten im Hinterkopf und stichelte: "Du hast was vergessen!"
Da die Sau nicht sagte, was ich vergessen haben soll, habe ich beschlossen, ihn zu ignorieren. Vermutlich werde ich wieder einmal trotz dieses Gefühls nichts vergessen habe.Ich bin nach Hause gefahren, habe mir einen Stuhl in den Garten gestellt, ein Bier geöffnet, es in aller Ruhe getrunken und so dreieinhalb Wochen Urlaub eingeleitet.
Ich habe mir einiges vorgenommen. Ich möchte ein paar kurze Ausflüge unternehmen, im Garten rackern, Freunde treffen, muss endlich die Steuererklärung machen, diverse Fotos bearbeiten, für den Verein was tun... Es wird wieder einmal nicht alles klappen...
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