Links alt, rechts neu. (© Erik Nagel) |
So ist es auch mit Handys. Ich brauche ein Handy zum Telefonieren und SMS schreiben, ab und zu vielleicht mal eine MMS. Das reicht mir. Ich muss keine Fotos schießen, dafür habe ich einen Fotoapparat, der in jedem Fall besser ist. Es interessiert mich auch nur peripher, wie spät es gerade in Kiribati ist oder ob in Seattle Regen fällt. Ich brauche keinen Schrittzähler, und ein Navi habe ich schon, genau so wie ein Thermometer. Ich besitze eine Taschenlampe, einen Nacktscanner will ich nicht , und wenn ich einen neuen Witz hören möchte, frage ich meine Freunde und keine entsprechende App.
Insofern habe ich mich Smartphones, Blackberries, i-Phones und ihren Möglichkeiten erfolgreich verweigert, was zu der seltsamen Situation führte, dass ich aufgrund von Gerätewechseln mitunter recht moderne Mobiles besaß, sie aber abgesehen vom Telefonieren und Simsen - ja, gut, manchmal auch als Wecker und MP3-Player - nicht benutzte.
Bis jetzt.
Seit gestern bin ich Besitzer eines Smartphones mit - zumindest für mich - recht ordentlichen Eigenschaften - und ich nutze sie sie sogar. Ich kann das erklären: Am Anfang stand das Bedürfnis nach einem neuen Handy. Mein altes hatte inzwischen einige Macken; unter anderem summte und brummte es beim Telefonieren. Mich störte das nicht, aber meine Gesprächspartner, die mich deswegen immer wieder anpöbelten (als ob ich was dafür konnte). Da nun aber sowieso meine Vertragsverlängerung anstand, beschloss ich, ein neues Gerät anzuschaffen.
Wenn moderne Technik meiner Bequemlichkeit entgegen kommt, dann habe ich sie gerne. Daher erledige ich vieles online, so eben auch die Vertragsverlängerung. Dabei passierte was unerwartetes: Um mein neues Handy zu bekommen, musste ich auch den Vertrag ändern. Dafür habe ich sogar etwas Verständnis: Mein alter Vertrag war soooo alt, dass es mich nicht wundern würde, wenn den vielleicht noch höchstens zehn Leute in Deutschland haben. Mein Anbieter hat daher schon immer versucht, mich von dem Vertrag runter zu kriegen, bislang aber ohne Erfolg. Und wenn ich den Vertrag nicht online, sondern im Laden oder an der Hotline verlängert hätte, dann wäre vielleicht auch nichts passiert. Aber so... Aus lauter Bequemlichkeit schaute ich mir die angebotenen Verträge genauer an und entdeckte dabei einen, der mich im Monat unwesentlich mehr, häufig sogar weniger kostet als mein alter, aber mehr bietet. Unter anderem auch eine Internetflat, die ich bisher konsequent abgelehnt hatte. Aber hier war sie zum Festpreis ohnehin enthalten.
Nachdem ich nun schon so weit war, diesen neuen Vertrag zu wählen UND dazu auch ein passendes Handy bekam - denn andere gibt es ja gar nicht mehr -, war es nur noch ein kleiner Schritt zu sagen: Wenn ich das alles sowieso habe, dann kann ich es auch benutzen. Und so kam es, dass nun auch ich über ein Smartphone verfüge, mit dem ich surfen und E-Mails-verschicken kann, der meinen Kalender synchronisiert (ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, meinen normalen handschriftlichen Terminkalender abzuschaffen), der mir Navi, Wetterbericht und Videorekorder bietet und noch einiges mehr. Ich scheine endlich, wenn auch mit ein paar Jahren Verspätung, die moderne Informationsgesellschaft erreicht zu haben.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder...
1 Kommentar:
haha ^^ ich erkenne mich 1:1 wieder XD
du bist nichjt der einzige auf der welt - neinnein^^
lg socke
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