Die Grünen wollen einen "Veggie Day" einführen. Einmal in der Woche, so ihr Vorschlag, soll es in Kantinen nur vegetarisches oder veganes Essen geben. Natürlich waren die Reaktionen heftig, selbstverständlich droschen alle nur so auf die Öko-Krieger ein. Kann man zum Beispiel hier im SPIEGEL oder hier in der FAZ nachlesen. Ich persönlich finde die politischen Proteste gegen den Vorschlag ganz amüsant. Ich hätte zum Beispiel nie gedacht, dass CDU, CSU und FDP mit den Linken (!) gemeinsam in ein Horn stoßen. Allein schon deswegen verdient die Idee von Karin Göring-Eckardt Respekt.
Nun haben die Gegner der Grünfraßidee ja nicht unrecht: Der Bürger braucht nicht noch mehr Bevormundung, dass er sich nun auch noch vorschreiben lassen muss, was er wann essen darf. Derlei Eingriffe gibt es ja schon zu Genüge. Vielerorts ist bereits geregelt, was man WO bzw. wo NICHT essen oder trinken darf (vom Rauchen will ich jetzt gar nicht erst anfangen). Andererseits hat der Vorschlag durchaus auch seine Berechtigung, wie ich finde. Mehr Grünkram etc. ist gut für die Gesundheit, was wohl niemand bestreiten würde. Ob es auch wirklich Auswirkungen auf die Massentierhaltung hätte, weiß ich nun nicht, aber jedes bissel weniger ist auf jeden Fall gut (und ich habe mal in einer Legehennenanlage gejobbt, in der die armen Viecher in Boxen eingepfercht waren - ich brauche keinen Investigationsjournalismus mehr, um mich von der unwürdigen Unterbringungen von Tieren in solchen Anlagen zu überzeugen).
Allerdings bin ich kein Vegetarier, wenngleich ich in den vergangenen Wochen meine Ernährung schon ein wenig in Richtung "mehr Gemüse, mehr Obst" umgestellt habe (und mit Obst meine ich wirklich Obst und nicht "Obstler"). Aber ich esse gerne ein knuspriges Schnitzel, eine Bratwurst oder Salami auf dem Brot. Es würde mir sicher nicht sonderlich gefallen, zum Beispiel in der Kantine, in der ich oft Mittag esse, an einem Tag (an welchem auch immer) nur Grünkram vorzufinden, egal wie gesund es wäre. So betrachtet gefällt mir der Vorschlag der Grünen nicht besonders, wobei ich ihnen deswegen noch lange nicht den verbalen Prügel überziehen würde, Immerhin soll der "Veggie Day" kein Zwang sein (übrigens: wieso muss es wieder so ein scheußliches Denglisch sein? Denken die Grünen auch, damit besonders intelligent zu wirken?). Zum Glück zeigt die von mir erwähnte Kantine, wie man es auch machen kann.
Es gibt dort jeden Tag vier warme Essen zur Auswahl, jeden Tag andere, dazu einiges an Snacks sowie eine - zumindest am Anfang - gut bestückte Salatbar. Eines der vier Essen ist immer ein vegetarisches Gericht, der Salat (oder eine Nachspeise) ist grundsätzlich im Preis inbegriffen. Und ich als erklärter Nicht-Vegetarier habe schon oft zum vegetarischen Gericht gegriffen.
Schon mal darüber nachgedacht, dass Bratkartoffeln mit Spiegelei durchaus vegetarisch sein können?
1 Kommentar:
Es gibt in vielen Kantinen schon neben einem Fleischgericht auch ein vegetarisches Gericht. Also brauchen die Grünen sich nicht mit solchen Themen beschäftigen. Die sollen lieber wichtigere Themen mal gecheit angehen.
Gruß
Steffi
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