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Ich bin dafür... (© Erik Nagel) |
Kaum zu glauben: da wohne ich nur 50 Minuten Zugfahrt vom Sitz der deutschen Regierung und des Bundestages entfernt - und ich bin noch nie da gewesen! Es hat sich einfach nie ergeben. Vielleicht liegt es daran, dass ich seit nunmehr 20 Jahren mit Politikern jeglicher Coleur immer wieder zusammen getroffen bin und sie dabei oft auch auf eine Art und Weise kennen gelernt habe, die das Fernsehen und die Nachrichten nicht zeigen. Daher interessiert mich eher weniger, wie das da so in Berlin abläuft. Abgesehen davon hat's mich eh nicht ins Regierungsviertel gezogen, weil Berlin, das muss ich ehrlich sagen, schönere und interessantere Ecken hat.
Und nun bin ich dieser Tage doch einmal dort gewesen und habe mit einer Besuchergruppe sowohl das Abgeordnetenhaus, das Paul-Löbe-Haus, wie auch den Reichstag besichtigt. Aus diesem Anlass habe ich meinen Fotoapparat mitgenommen - wer weiß, wann sich das mal wieder ergibt. Und natürlich war an diesem Tag das Wetter alles andere als fotogen: Grau, wolkenverhangen, diesig, trübe ... passend zur politischen Großwetterlage in Deutschland. Im Nachhinein sind mir aber doch einige ganz interessante Bilder gelungen, und die möchte ich euch hiermit einmal zeigen. Übrigens: Das Bild ganz oben, das erklärt
dieser Link...
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Bundeskanzleramt - hier wohnt "Angie" (© Erik Nagel) |
Direkt gegenüber vom Paul-Löbe-Haus liegt das Bundeskanzleramt, von der Berliner Schnauze gerne "Bundeswaschmaschine" genannt. Hier residiert - wenn sie nicht gerade die Griechen ärgert - Angela Merkel, die bei den Bundestagsbediensteten auch als "Mutti" bekannt ist. Das Paul-Löbe-Haus wiederum, wo unter anderem ein Großteil der Bundestagsabgeordneten ihre Büros haben, sieht von außen noch schlichter als das Bundeskanzleramt aus - aber im Inneren macht es einen beinahe futuristischen Eindruck.
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Hier stecken die Steuergelder. (© Erik Nagel) |
Übrigens: Die Abgeordneten haben von hier aus einen bequemen Zugang in den Reichstag, sicher abgeschottet vom Wetter, Tageslicht, frischer Luft und allen anderen störenden Einflüssen. Ich war selber überrascht, als wir einen Gang durchquerten, der an eine künstlerisch gestaltete Katakombe erinnerte, und nach ein paar Schritten mitten im Reichstag herauskamen, ohne auch nur einmal den Himmel zu sehen.
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Der Reichstag. (© Erik Nagel) |
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Im Zentrum der Macht. (© Erik Nagel) |
Es war interessant, den Sitzungssaal des Bundestages mal in echt zu sehen. Er macht einen anderen Eindruck als auf dem Fernsehschirm, erscheint luftiger, freier, weiter - und teilweise abgestandener. Das fällt dort am meisten auf, wo neue Sitze neben den älteren stehen und bei den alten das "Reichstagsblue" - die Farbe heißt wirklich so und ist rechtlich geschützt - schon sehr verblasst ist. Übrigens hat das blau zwei Gründe: Erstens ist es politisch nicht vorbelastet bzw. mit einer Partei verbunden, und zweitens sieht es im Fernsehen besser aus. Die Lichtverhältnisse fand ich aber sehr interessant im Inneren, und die ist der Kuppel zu verdanken, die wir auch noch besichtigten.
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Die Kuppel. (© Erik Nagel) |
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Hier geht den Abgeordneten das Licht auf (kein Witz). (© Erik Nagel) |
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Sie sorgen für Durchblick. (© Erik Nagel) |
Die Spiegel auf dem mittleren Bild sind wirklich die Lichtquelle des Sitzungssaals: Sie werfen das Tageslicht nach unten in den Saal, eine spezielle Sonnenblende verhindert allzu grelles Licht. Und wie man auf den Bildern erkennen kann, ist es da oben voll... Man hat eben nicht oft Gelegenheit, seinen eigenen Regierenden mit deren Erlaubnis mal aufs Dach zu steigen.
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Der Himmel über Berlin. (© Erik Nagel) |
Auf dem Rückweg machte ich noch ein weiteres Foto, das mit der Regierung, dem europäischen Rettungsfonds, der Energiewende oder sonst etwas aus der hohen Politik nichts zu tun hat. Aber mit Berlin. Es ist ein Bild, das seit 20 Jahren quasi ein Symbol für die Stadt darstellt. Oder wie eine Berlinkennerin aus unserer Besuchergruppe sagte: "Berlin besteht nur aus Kränen."
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Berliner Stillleben mit Kran und Schiff... (© Erik Nagel) |
Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.
1 Kommentar:
Schöne eindrucksvolle und nicht-alltägliche Bilder. Ich war auch schon mehrfach dort und irgendwie ist man immer sehr erstaunt vom imposanten Tun dort. Die Glaskuppel würde ich aber niemandem im Sommer bei 34 Grad und 3 Stunden Warteschlange im Vorfeld um reinzukommen empfehlen. PS lieber Erik: Dein Link zum Freizeitcafe funktionert nicht; Du hast nämlich den Doppelpunkt bei der Verlinkung vergessen ;-) Vielleicht klappts ja bald..liebe Grüße aus Bochum, Chris
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